Das Zerbersten des Wagens

Am Ostersonntag wird in Florenz das spektakuläre Ereignis des Scoppio del Carro gefeiert. Eine Tradition, die seit etwa 350 Jahren andauert. Alles beginnt gegen 10 Uhr, wenn der Priester drei Pazzino-Steine reibt und die Osterkerze entzündet, die wiederum zum Anzünden von Kohlen in einem Behälter auf einem geschmückten Wagen - bekannt als "Brindellone" - verwendet wird, der die Form eines Turms hat, 2-3 Stockwerke hoch ist und von zwei mit Girlanden geschmückten Ochsen gezogen wird. Der Wagen wird von einer Prozession von Fahnenschwingern und Trommlern in historischen Kostümen begleitet, die sich vom Prato-Platz zur Piazza del Duomo zwischen dem Baptisterium und dem Dom bewegt. Am Ende der Prozession beginnt die Messe, und gegen 11 Uhr zündet der Erzbischof vom Altar der Kathedrale aus eine Rakete in Form einer Taube an - die so genannte "Columbine", die den Heiligen Geist symbolisieren soll -, die aus der Kirche entlang einer Linie bis zum Wagen auf dem Platz fliegt und ein spektakuläres Feuerwerk erzeugt. Wenn das Ritual in regelmäßigen Abständen abläuft, steht der Stadt und ihren Bürgern eine reiche Ernte bevor.