Fòra l'Ours von Urbiano

In dem hübschen Weiler Urbiano - in der Gemeinde Mompantero - findet jedes Jahr am ersten Februarwochenende ein uraltes Ritual statt, die "Fòra l'ourse" - das "Raus mit dem Bär" oder der "Bärentanz". Es handelt sich um ein Volksfest, das reich an Bedeutung und Symbolik ist und an eine alte Legende erinnert. Ein Barbar - vielleicht ein Sarazene - kam im 10. Jahrhundert an die Hänge des Rocciamelone und terrorisierte die lokale Bevölkerung. Der Mann, der eine unbekannte Sprache sprach und völlig behaart war, wurde gefangen genommen, und um ihn weniger gefährlich zu machen, gab man ihm Rotwein zu trinken und schenkte ihm einen Tanz mit dem schönsten Mädchen des Dorfes. Die Idee funktionierte so gut, dass sich der Mann perfekt in die örtliche Bevölkerung integrierte. Das Fest beginnt am Freitagabend, wenn Kinder und "Jäger" den Bären in den Straßen des Dorfes suchen, das mit Ständen voller schmackhafter lokaler Produkte festlich geschmückt ist; ein wahrer Essens- und Weinspaziergang mit acht Etappen. Die festliche Atmosphäre hält bis Sonntag an, wenn nach der Messe in der Kirche von Santa Brigida die Hauptveranstaltung stattfindet. Der Bär wird von "Jägern" gefangen, gefesselt und in Ketten auf den Dorfplatz gebracht. Auf dem Weg dorthin wehrt sich der Bär und wird nach der Darbringung von Wein zahmer. Auf dem Platz angekommen, tanzt der Bär - eine Person aus dem Dorf, die in Ziegenfelle gekleidet ist und deren Identität geheim gehalten wird - mit dem schönsten Mädchen, das das Festkleid trägt.