SHARRYLAND
Wo ist
Was es ist und wo es steht
Die kleine Kirche, die der Muttergottes der Gnaden geweiht ist, aber besser bekannt ist als "Veterana" oder "delle Cucchiarelle", steht auf einem Felsvorsprung, der das historische Zentrum von Nicastro-Lamezia von oben beherrscht. Der Häuserkomplex, der sich um die Kirche herum gebildet hat, wird Casalinuovo genannt. Die Schlichtheit ihrer Fassade und ihres Inneren steht im Kontrast zu ihrer langen und bewegten Geschichte, einer Kombination aus Legende und Glauben.
Der Grund für ihre Besonderheit
Die Kirche beherbergt eine sehr alte Tradition: die der "cucchiarelle". Der Name leitet sich von der Form der "kleinen Löffel" ab, die durch die Abnutzung einiger Zinnstücke entstanden sind; diese waren die Siegel der päpstlichen Bulle, die Papst Paul III. 1542 erließ, um jedem, der die Kirche an fünf religiösen Feiertagen besuchte, einen Ablass für 100 Tage zu gewähren. Diese Tradition wird auch heute noch am Osternachmittag fortgesetzt, wenn die Cucchiarelle am Kirchenportal aufgestellt werden, um von den Gläubigen beklatscht und geküsst zu werden.
Nicht zu verpassen
Wenige Kilometer entfernt, im Diözesanmuseum von Lamezia Terme, kann man noch das Gemälde der Madonna von Konstantinopel zwischen Santa Domenica und Sant'Eligio des Malers Francesco Colelli bewundern, das früher in der Kirche von Veterana aufbewahrt wurde.
Ein Stück Geschichte
Die Gründung der Kirche geht auf eine alte Legende zurück, nach der die Muttergottes der Gnaden der Tochter Friedrichs II. im Traum erschien und sie bat, ihr zu Ehren eine kleine Kirche vor dem Schloss errichten zu lassen. Die Kirche war in der Tat Sitz der Bruderschaft der Madonna delle Grazie, die während ihres Aufenthalts das Heiligtum mit einem Altar im Barockstil ausstattete und die Kirche mit wertvollen Gemälden schmückte, wie z. B. jenem, das die Madonna zusammen mit der Erbprinzessin Friedrichs II. zu ihren Füßen liegend zeigt. Bei dem Erdbeben von 1638 wurde die Kirche stark beschädigt und anschließend mit minderwertigen Materialien wieder aufgebaut, so dass sie einige Jahre lang für unsicher erklärt und für Gottesdienste geschlossen wurde, bis 1963 mit Konsolidierungs- und Restaurierungsarbeiten begonnen wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Altar aus dem 18. Jahrhundert abgebaut, auf dem das hölzerne Altarbild mit der Madonna und dem Kind zwischen den Heiligen Stephanus und Lukas stand.
Kuriositäten
Bis 1954 wurde die Kirche von Veterana von einem "romito" (Einsiedler) bewacht; der letzte war ein gewisser Angelo da Feroleto, der von allen unter dem Spitznamen "Pirivissi" bekannt war. Er war ein einfacher und guter Mann mit zwei kleinen Höckern, einem auf der linken Schulter und einem auf der Brust, die die Jungen, wenn er durch die Straßen des Viertels ging, zum Scherz oder aus Aberglauben berührten. Die Einsiedelei selbst war der Frauentrakt des Gefängnisses, das die Franzosen 1811 hier errichtet hatten. Die Männer wurden in der Kirche inhaftiert.
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